Bis 1675 lag der jüdische Friedhof hinter Kappel, an der alten Saulgauer Straße. In den ersten Landvermessungskarten von 1822 ist er noch als Rechteck eingezeichnet. Aber auch der Friedhof, der 1650 angelegt wurde, ist auf dieser Karte zu sehen.
Der zweite Friedhof ist heute noch erhalten und ein sichtbarer Rest der einstmals grossen jüdischen Gemeinde. Auf dem Buchauer Friedhof ruhen fast 1000 Tote. Im ältesten Teil liegen teilweise drei Grabreihen übereinander.
Da die Juden grosse Mühe hatten, nach der Belegung der ersten Fläche den Friedhof zu erweitern, wurde - wie in vielen anderen Orten auch - übereinander beerdigt, um die Grabesruhe nicht zu stören.
Ab 1795 wurde der Begräbnisplatz mehrmals erweitert. 1851 wurde er mit einer Mauer umgeben. 1894 bekam er ein Eingangstor mit Pfeilern. Auf den Tafeln rechts und links des Tores steht in Deutsch und Hebräisch: „Bestelle dein Haus, denn du musst sterben“.
Im Jahre 1860 kaufte sich die Gemeinde einen Leichenwagen, der heute noch erhalten ist.
Von den fast 1000 Grabstätten wurden im Dritten Reich rund 180 Grabsteine zerstört. Viele wurden umgeworfen, die Inschriftentafel zerschlagen oder der ganze Grabstein entfernt. Einer dieser entfernten Steine wurde Jahrzehnte später auf einer Erddeponie gefunden und steht seit 2003 wieder an seinem Platz. Es ist der Stein von Rabbiner Maier Wolf. |